Die moderne Welt ist von ständigen Veränderungen geprägt. Die Hochschulen müssen sich auf institutioneller und akademischer Ebene an diese Umstände anpassen und ihre Studierenden darauf vorbereiten, mit diesen Veränderungen und der damit einhergehenden Ungewissheit umgehen zu können.
Der Klimawandel hat uns dazu gezwungen, unsere Handlungsweisen zu überdenken und umweltbewusster zu leben. Dies ging einher mit einer Anpassung unserer Einstellungen und Haltungen. Nur so können wir uns in einer sich verändernden Umgebung weiterentwickeln.
Das Schwierige an dieser Situation ist die Ungewissheit. Es ist unmöglich vorauszusagen, welche Auswirkungen der Anstieg der durchschnittlichen Temperaturen im Wallis haben wird. Dasselbe gilt für die Klimaschutzpolitiken und die eingesetzten Technologien.
Eine Welt im Wandel
Reaktionsfähigkeit ist gefragt. Die globalen Veränderungen haben unterschiedliche lokale Einflüsse auf ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene. Die Aufgabe der Fachhochschulen besteht darin, die Studierenden dafür zu sensibilisieren. Auf institutioneller Ebene kann dies durch nachhaltige Praktiken und die Förderung von Soft Skills geschehen (siehe S. 6-7). Auf akademischer Ebene geht es nicht darum, die Unterrichtsinhalte vollständig umzuwälzen, denn die theoretischen Grundlagen bleiben ungeachtet der Spezialisierungen dieselben. Die wirkliche Herausforderung besteht darin, das Bewusstsein der Studierenden zu wecken, dass sich die Welt von Grund auf verändert, der Kontext ihrer Ausbildung im Wandel begriffen ist und sie lernen müssen, mit dieser Ungewissheit umzugehen. Jede einzelne Person muss ungeachtet des eingeschlagenen Wegs ihre Aufgabe wahrnehmen.
Bereichsübergreifende Ansätze
Der Anstieg der mittleren Temperatur hat im Wallis sehr konkrete Auswirkungen: Gletscherschmelze, Erdrutsch- und Murgangrisiken, Anstieg der Schneefallgrenze, Artensterben, vermehrte Hitzewellen usw. Diese Tatsachen müssen nicht nur erkannt, sondern auch ihre wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Konsequenzen verstanden werden.
Diese Konsequenzen müssen ab Beginn eines Projekts berücksichtigt werden. Dies bedingt, bereichsübergreifend zu denken. Absolvierende eines Betriebsökonomiestudiums werden niemals dieselben Kompetenzen haben wie ihre Mitstudierenden der Sozialen Arbeit. Dies bedeutet aber nicht, dass sie sich nicht für die sozialen Auswirkungen neuer Produkte oder Dienste interessieren können. Es ist die Aufgabe eine Hochschule, den Dialog zwischen verschiedenen Studiengängen zu ermöglichen. Dies ist in der Praxis nicht immer ein einfaches Unterfangen.
Bertrand Girard et Marie du Pontavice - Cofondateurs de l’association Utopia int.
Utopia – Förderung der Nachhaltigkeit
Der Verein Utopia installierte im vergangenen Jahr an der Hochschule für Ingenieurwissenschaften einen EcoHub. Im kommenden Studienjahr werden bei den Hochschulen für Gesundheit, Soziale Arbeit und Wirtschaft zusätzliche EcoHubs aufgebaut werden. Utopia wird weiterhin Konferenzen und Workshops organisieren und Studierende unterstützen, die im Rahmen des Förderprogramms U Change nachhaltige Projekte lancieren möchten. Letztes Jahr stammten vier der acht finanzierten Projekte auf FH-Niveau von Studierenden der HES-SO Valais Wallis! Weitere Informationen zu den im kommenden Herbst an den verschiedenen Standorten organisierten Konferenzen und Workshops finden Sie unter: www.hevs.ch/ecohub